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Es werden Posts vom Juli, 2014 angezeigt.

Lach- und Sachgeschichten. Heute: Volksverhetzung

Hallo Herr Nicolaus Fest, ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich keine respektvollere Anrede gewählt habe, aber ich konnte mich schlicht nicht dazu durchringen. Ich bin im Umgang mit Demagogen aber auch einfach nicht so geübt, jedenfalls bei Weitem nicht so geübt wie Sie in der Monetarisierung von Angst, und Sie, Herr Fest, sind, meiner Meinung nach, ein Musterbeispiel für Demagogie. Zudem halte ich Sie für einen lupenreinen Rassisten, mein Twitter-Kommentar Ihres gestrigen Auswurfs zum Thema "Islam" spülte jedenfalls eine Menge braunes Zeug in meine Timeline und nicht jedes braune Zeug ist Nutella, Herr Fest, bei Weitem nicht. Schade eigentlich.

Wie ich mal wirklich panisch wurde

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Zeeland 2014,  © Rock Galore Urlaub. Die schönste Zeit des Jahres. Dieses Jahr in Zeeland, in den Niederlanden, eingeladen von der Schwiegermutter. Dafür war sie dann auch dabei, mich stört das nicht weiter, aber die internationalen Regeln für Ehemänner sehen vor, dass ich diesen Umstand kommentieren muss. Zum Beispiel damit, dass geschenkte Gäule einfach manchmal ein Gebiss aus Schwiegermüttern tragen oder ähnliches. Ich will nicht lügen, es hat nicht nur Vorteile, aber einer ist, dass man quasi immer einen Babysitter zur nahezu freien Verfügung hat und so ging es kinderfrei in die nächstgelegene Stadt. Wir shoppten, wir flanierten und irgendwann beschlossen wir, uns für die erste Krokett des Urlaubs niederzulassen. Ich stand schon einige Minuten in einer mittellangen Reihe, als mein Telefon brummte. Ich telefoniere nicht gern, wenn ich der nächste in der Schlange bin, also bestellte ich, wartete auf unser Essen, setzte mich und hörte danach die Mailbox ab. Kind1(9) war dran. &qu

Kleiderordnung

Manchmal denke ich über Tweets nach. Das ist nicht besonders wichtig, aber ich kann hier ja schreiben was ich will. Jedenfalls denke ich manchmal über Tweets nach. Über diesen hier zum Beispiel: "Nein, ich möchte nicht auf meinen Körper reduziert werden! Hier meine Brüste." Kann ich nur lachen. Sorry. — Leo (@Loewenkram) 7. Juli 2014 Einen Tweet zuvor schrieb er oder sie sinngemäß, dass man sich ja wohl nicht darüber wundern müsse angebaggert zu werden, wenn man seine Brüste ständig in die Timeline hält. Das Leben ist voller Regeln und Konventionen. Im Grunde ein ständiger Spießrutenlauf. Wir müssen Leuten gefallen, uns gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen, wir müssen aussehen und funktionieren, denn Kleider machen Leute. Und Kritiker. Vor allem machen Kleider Kritiker.

Typisch deutsch

30.07.2014, kurz nach dem Achtelfinale der Fußballweltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung. Deutschland tat sich gegen Algerien unerwartet schwer und hat sich mit einem schwer erkämpften 2:1-Sieg nach Verlängerung gerade noch dem Elfmeterschießen entziehen können. Per Mertesacker tritt vor das Mikrofon von Boris Büchler und reagiert gereizt und patzig auf die immer wieder in anderen Variationen gestellte Frage danach, was das deutsche Spiel jetzt genau so scheiße gemacht hat. "Typisch deutsch", war meine erste Reaktion, was Frau Galore mit "als wäre das woanders nicht so" kommentierte. Sie hat natürlich Recht, für einen "Typisch deutsch"-Stempel bräuchte man eventuell einen Vergleich, also achtete ich mal drauf.